Mehr Blut! Sanitätsprüfung 2024
Aus dem Zusammenhang gerissen, wirken Dialoge zwischen Prüfer und Notfalldarsteller schon ziemlich schräg, aber am Ende dient alles einem guten Zweck. Wir freuen uns über zwanzig neue, motivierte Sanitäter und Sanitäterinnen in unserem Kreisverband. Die Veranstaltung am Samstag war damit eine der kopfstärksten Prüfungen der vergangenen Jahre.
Bittet man den Chef des Notfalldarstellerteams, um Blut , bekommt man auch Blut. In diesem Fall natürlich Kunstblut, allergiegetestet und hautverträglich. Geschminkt wurden vier Notfalldarsteller für die praktische Sanitäterprüfung am gestrigen 16. März 2024 im DRK-Zentrum in Soest. Dort traten die neuen Mitglieder ihrer Ortsvereine, nach 60-stündigem Sanitätslehrgang, vor die Prüfungskommission aus Ärzten und erfahrenen Ausbildern.
Drei Notfallszenarien
musste jedes Team, bestehend aus zwei Sanitätsanwärtern, bewältigen.
- Eine Reanimationsprüfung mit Einsatz des Defibrillators. Die fand bereits am Freitag vorher statt.
- Ein ‚leichtes‘ Fallbeispiel. Beispielsweise ein verstauchter Knöchel.
- Ein ‚schweres‘ Fallbeispiel. Möglicherweise eine lebensbedrohliche Blutung am Unterschenkel.
In diesem Zusammenhang
sorgte das Kunstblut für jenen Adrenalinschub, der aus einer Übung einen gefühlten, fast realen Notfall machte. Entsprechend nervös war die Stimmungslage vor den Prüfungsräumen. Muss ich erst etwas auf eine Wunde legen, oder haben wir Zeit, die Kleidung aufzuschneiden und stillen anschließend die Blutung? Wer hat meinen Helm gesehen? Was gibt es zu essen? Wann waren wir nochmal dran? Warum siehst du so blass aus?
Aber in der Prüfung selbst, da sitzen die Handgriffe
"Wir sind Sanitäter vom Roten Kreuz, was ist passiert? Los, Druckpolster auf die Wunde! Beine hoch für die Schocklage! Setz den Notruf ab! Wir brauchen Arzt und Rettungswagen. Mehr Verbandmaterial! Blutsauerstoff messen und Blutdruck gerät anlegen!" Wenn die Notärztin eintrifft, sind Zugänge und Infusionen vorzubereiten.
Ruhe bewahren
und Situationen schnell zu erkennen und zu bewerten, das sind zentrale Bestandteile der Sanitätsausbildung beim DRK. Die Prüfer checken: Wurden die Symptome richtig erkannt und eine korrekte Verdachtsdiagnose gestellt? Und hat das Team notwendige und sinnvolle Maßnahmen eingeleitet? Wurde nichts vergessen?
Nach einem anstrengenden Prüfungstag erhielten zwanzig neue Sanitäter ihre Prüfungsurkunde. Kreisrotkreuzleiter Sven Wiese hieß die ‚Neuen‘ in der Blaulichtfamilie willkommen:
Bleibt uns erhalten und habt Spaß an euren Aufgaben. Wir begleiten euch auf eurem Weg im DRK und sind Ansprechpartner für Fragen.
In den Ortsvereinen werden sie Sanitätswachdienste unterstützen, bei Blutspenden helfen oder sich in einer der vielen Sparten im Katastrophenschutz fortbilden. Der Prüfungsraum wurde am Ende des Tages gemeinschaftlich von allen ‚Blutspuren‘ befreit. Viele Hände - schnelles Ende ist auch im DRK ein gelebtes Motto.
Die neuen Sanitäter*innen in unseren Reihen sind:
- Annette Paulo, OV Ense
- Sabine Möller, OV Ense
- Eileen Köhler, OV Ense
- Justus Siering, OV Ense
- Sofia Andresen, OV Erwitte-Anröchte
- Tobias Vark, OV Geseke
- Mara Westermann, OV Geseke
- Jannis Redicker, OV Geseke
- Levani Ganiashvili, OV Rüthen
- Marcus Spickernagel, OV Rüthen
- Vanessa Heinemann, OV Rüthen
- Kimberley Wybranicec, OV Rüthen
- Pascal Führer, OV Lippstadt
- Liza Berger, OV Warstein
- Melike Güngör, OV Werl
- Levi Radau, OV Werl
- Nick Meermann, OV Werl
- Stefan Pape, OV Werl
- Marvin Jochheim, OV Wickede
- Christopher Brunberg, OV Wickede